Die chronische Niereninsuffizienz (CNI) ist eine relativ häufig vorkommende Erkrankung vor allem bei Katzen ab einem Alter von 9 Jahren, gelegentlich auch Hunden.
Die klinische Symptomatik richtet sich hauptsächlich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Gerade am Anfang einer chronischen Niereninsuffizienz (Infos zur Niere) zeigen die Tiere meist nur milde oder sogar gar keine Symptome. In einem frühen Stadium der CNI werden die Tiere oft vorgestellt wegen vermehrter Wasseraufnahme (Polydipsie, PD) und/oder vermehrtem Urinabsatz (Polyurie, PU). Schreitet die Krankheit weiter fort, zeigen die Tiere meist unspezifische Symptome wie Inappetenz, reduziertes Allgemeinbefinden, Gewichtsverlust und/oder Erbrechen.
Die CNI tritt am häufigsten idiopathisch auf, d.h. die Ursache bleibt unbekannt. Mögliche Ursachen, die zu einer CNI führen, sind bestimme Infektionskrankheiten, die Aufnahme nierentoxischer Substanzen, bestimmte Stoffwechselerkrankungen, Nierensteine oder Nierenzysten. Daneben kommen auch verschiedene Tumorarten als mögliche Ursache in Frage. Bei bestimmten Hunde- und Katzenrassen tritt die CNI genetisch auf und wird vererbt.
Mehrere Parameter werden herangezogen, um die Diagnose „Chronische Niereninsuffizienz“ zu stellen. Nierenwerte am oberen Referenzbereich oder schon erhöhte Nierenwerte können bereits einen Hinweis auf das Vorliegen einer CNI liefern. Durch die ungenügende Konzentrationsfähigkeit der Nieren fällt bei der Urinuntersuchung meist eine niedrige Dichte des Urins auf; der Verlust von Eiweiß über den Urin (Proteinurie) kann ebenfalls einen Hinweis auf eine Nierenerkrankung geben. Bei einer Ultraschalluntersuchung fällt eine veränderte Nierenstruktur auf; zudem sind die Nieren bei der CNI auch oft verkleinert.
Die Therapie beinhaltet zunächst die strikte Fütterung einer eiweiss- und phosphatarmen Nierendiät. Je nach Schweregrad der CNI können zusätzlich zu der Nierendiät regelmäßige Infusionen und die orale Gabe von Magenschutzpräparaten und Phosphatbindern eine Verbesserung des Allgemeinbefindens und der Lebensqualität bewirken. Kommt es im Verlauf einer CNI zum Eiweißverlust über den Urin und/oder zum Bluthochdruck, sollte zusätzlich mit der Gabe eines ACE-Hemmers begonnen werden.
Durch regelmäßige Routineuntersuchungen und Blutchecks können Erkrankungen wie die CNI rechtzeitig festgestellt werden und es kann mit einer frühzeitigen Behandlung begonnen werden.